Nachrichten aus Kyjiv
Eine unserer Kolleginnen mit Down-Syndrom hat einen Text geschrieben.
Sie ist gerade in Kyjiv.
Wir nennen ihren Namen nicht.
Um sie nicht zu gefährden.
Die Tage sind lang gerade in Kyjiv.
Viele Menschen verbringen viel Zeit in Kellern und Schutzräumen.
Gewohnte Abläufe fehlen.
Es gibt keinen Alltag.
So ist es auch bei unserer Kollegin.
In Ihrem Text beschreibt sie:
Wie verbringt sie die vielen Stunden?
Was mache ich tagelang?
Zu Fuß.
Gedichte.
Von dem Buch.
Der Feuerring, aus dem ich mir selbst Verse schreibe.
Bücher.
Gedichte und Geschichten.
Ihre Texte.
Ich lese.
Geographische Bücher.
Der Atlas der Ukraine, 8. Klasse
Ich lese.
Das Buch ist eine kleine magische Reise.
Ich lese und reise mit Erdkunde.
Ich lese in China.
Buch Lithologie.
Sant Petersburg.
Mit Tanja ansehen.
Ich bin sehr bei ihr.
Ukrainische Poesie in Alben.
Reime.
Und Gemälde.
Von den Meistern.
Arbeit.
Sticken.
Ich zeichne.
Bunt.
Ich dekoriere.
Farbig.
Im Nu.
Bleistifte.
Viel zu Fuß.
Wurde gebeten, mit dem Hund Gassi zu gehen.
Vergib mir, mein Freund.
Mach's gut.
Ich vermisse dich sehr.
Ich möchte wirklich alle umarmen.
Ich mache dir keine Angst.
Ich glaube dir.
Was wird passieren?
Es wird in Ordnung sein.
Wir wünschen uns sehr, dass sie recht hat.