2 Frauen, eine mit und eine ohne Down-Syndrom, sitzen im Garten an einem Tisch und beschatten sich das Gesicht mit den Augen.Logo
21.04.2020

Ohrenkuss Meldung des Tages 24

Die heutige Ohrenkuss Meldung des Tages kommt von einer neuen Fern-Korrespondentin: Natascha Seibt aus Erfurt.

Natascha Seibt ist neu im Ohrenkuss-Team.
Sie war erst einmal in der Redaktion in Bonn.
Und im Moment arbeitet sie im Home Office bei Ohrenkuss mit.
Also von zu Hause aus.
Übers Internet.

Natascha Seit arbeitet in Erfurt mit einer eigenen Schreib-Assistenz.
Die beiden sind jetzt das Team Ohrenkuss Erfurt.

2 Frauen, eine mit und eine ohne Down-Syndrom, sitzen im Garten an einem Tisch und beschatten sich das Gesicht mit den Augen.Natascha Seibt und Thea Jacob arbeiten in der Sonne im Garten
Quelle: privat


Natascha Seibt nennt den Zustand im Moment: Urlaub in Deutschland.
Hier kommt ihr Text:

Wie geht’s Dir heute?
Mir geht’s wunderbar.

Als Du das erste Mal von dem Virus gehört hast, wie war das?
Interessant.
Weil der Virus klein ist und in der Welt umherrscht.
Weil der um die Welt geht.

Wann hast Du das erste Mal davon gehört?
Ich habe im Radio gehört und im Internet geguckt und im Journal.
Es wurde erzählt, dass es sehr gefährlich ist.
Die Bundeskanzlerin Merkel hat erzählt mit jemanden, der sich angesteckt hat.
Dann wurde sie in Quarantäne gesperrt.
Die Läden wurden geschlossen und Restaurants.

Wie fühlt sich das jetzt an?
Es ist wie Urlaub.
Urlaub in Deutschland.
Es ist wie Urlaub und Ferien in Einem.
Wie Weihnachtsferien.
Die Schulen wurden zugemacht und auch Kindergärten.
Ich kann nicht zur Arbeit gehen.
Heute Abend wird entschieden, ob die Schulen und Kindergärten wieder aufmachen.
Und 1 Meter Abstand.

Was machst Du im Alltag jetzt?
Ich war draußen.
Frische Luft.
Manchmal gehe ich zu den Drei Quellen und hole Papa frisches Wasser.
Und gucken, ob man davon gesund wird.

Wen kannst Du noch sehen?
Meine Eltern.
Meinen Bruder.
Meine Schwester.
Ich telefoniere nicht öfter.
Ich schreibe mit meinen Freunden.

Was vermisst Du am meisten?
Meine Freunde.
Ich darf nicht mit meine Freunde treffen.
Das finde ich fies und gemein.
Ich darf nicht mit meiner Freundin Eis essen gehen.

Worauf freust Du Dich am meisten, wenn das alles vorbei ist?
Ich freue mich am meisten auf meine Familie.
Dass Papa wieder auf Arbeit geht.
Und nach Hause kommt und Brunnenkressesalat macht.
Papa sammelt die gerne.
Mit Zitrone und Zucker.
Und ich hole manchmal Papa auf Arbeit ab.
Mit dem Fahrrad.

Was passiert mit Deinen geplanten Reisen im Mai?
Wurde abgesagt.
Traurig.
Meine Yogareise wurde verschoben in Oktober.

Was hast Du gemacht als Du traurig warst?
Frische Luft gegangen.
Und Freude.
Mit meiner Freude.
Ich hab getanzt.
Und alles wieder gut.
Wir haben uns riesig gefreut zu Uli zu fahren.
Und das wurde auch abgesagt.
Meine Mutter hat sich so gefreut.
Und die Termine von meiner Mutter wurden auch verschoben. 

Was machst Du, damit es Dir gut geht?
Ich gehe viel raus.
Meine Mutter zu begleiten mit Einkauf.
Und Spaß zu haben.
Und ich bin auch traurig, dass die Vorlesung zu Nazi-Zeit nicht stattfindet.
Ich habe Mühe gegeben.
Und dass wir nicht an Bodensee fahren konnten.

Das finden wir auch ausgesprochen doof!
Denn da hätten wir Natascha getroffen.
Aber:
Wir gehen eine Runde tanzen.
Dann geht's wieder besser.