Intro
Ausgabe 47: Dacha Diary
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Nomadenland / Beremytske / Köln
Artikel
Nomadenland / Beremytske / Köln
Adrian Wenzel, diktiert
Im Juli 2021 haben wir eine Künstlerresidenz gemacht. Die Künstlerresidenz heißt dacha_diary. Das ist auch eine Seite bei Instagram. Da konnten alle, aus der Ukraine, aus Potsdam und die, die in Köln sind, immer draufschauen kann. Sodass man immer sehen konnte, wo gerade was passiert. Wie ein Logbuch.
Es waren viele da, in Deutschland (Nomadenland und Köln) und in der Ukraine (Beremytske, das ist ein Naturschutzgebiet).
Zusammen waren wir 16 Künstlerinnen und Künstler mit Down-Syndrom. Wir hatten da in den 10 Tagen vieles Künstlerisches gemacht sozusagen: Gemalt, gezeichnet, Land Art und viel geschrieben. Und manchmal hilft es dann, wenn man auch Fotos macht. Die sieht man in dieser Ohrenkuss Ausgabe.
Wir vom Nomadenland hatten über Zoom zwei weiteren Orten, mit Ukraine und Köln, Kontakt. Ich würde mal sagen, jeden Tag, je nachdem, wie wir Zeit hatten. Ansonsten hatten wir es jeden Tag gemacht. Das erste, was wir gemacht haben, war kennenzulernen, dass man an verschiedenen Orten war.
Dann haben wir viel unterhalten mit allen Künstlern in den anderen Künstlerresidenzen. Auf jeden Fall haben wir viel geredet über das, was wir Künstlerisches geleistet hatten.
Das, was wir geleistet hatten an Kunst haben wir jeden Abend eine Ausstellung gemacht.
Ansonsten hatten wir viel unternommen, so wie einmal schwimmen gehen am See. Die Ukrainer haben eine Nachwanderung gemacht und sich verlaufen.
Das mit dem Essen: Es ist sehr lecker dort im Nomadenland. Und das Leben in Jurten, das ist wie eine Art Zelt, wo man drin wohnen kann. Wir alle finden das gut, würde ich mal sagen.
Also je nachdem, wie lange man da bleiben will, ich finde die Umgebung dort schön und hätte gerne ein Jahr oder viele Jahre dort gewohnt. Und ich würde für die, die noch nicht dabei waren empfehlen, oder als Vorschlag zu machen, dass Ihr vielleicht auch dort bleibt für ein paar Wochen.
Wir haben Pläne: Die Ausstellung in Kiew, Köln und in Bonn sein wird. Wo man unsere Kunst sehen kann.
Artikel
Країна кочівників / Беремицьке / Кьольн
Адріан Венцель
У липні 2021 року ми влаштували художню резиденцію. Вона називається dacha_diary (дачний щоденник). У нас є й сторінка в Інстаграмі. Всі учасники з України, Потсдаму та Кьольна завжди можуть переглянути її. Щоб побачити, що саме відбувається наразі. Це схоже на бортовий журнал.
Учасників було багато: з Німеччини (Країна кочівників та Кьольн) і з України (парк природи Беремицьке).
Загалом нас було 16 (13?) художниць та художників із синдромом Дауна. Впродовж 10 днів ми створили чимало художніх робіт: малюнків, рисунків, в тому числі у стилі лендарту, а також багато текстів. Інколи неабияк допомагають фотографії. Їх Ви побачите у цьому випуску журналу Ohrenkuss.
Із Країни кочівників через Zoom ми спілкувалися з двома іншими місцями – Україною й Кьольном. Можна навіть сказати щодня, в залежності від того, коли у нас був час. Це зрештою й відбувалося щодня. Найперше, що ми зробили, було знайомство з різними місцями, в яких ми опинилися. Володимир Швед володіє кількома мовами, він перекладав для нас.
А потім ми розмовляли з усіма художниками з інших резиденцій. Найбільше ми говорили про ті твори мистецтва, які нам вдалося створити. А ще кожного вечора влаштовували виставки із художніх робіт, створених нами.
Крім того, ми займалися й багатьма іншими справами. Так, одного разу пішли разом купатися до озера. Українці організували нічну пішу прогулянку й заблудилися.
А тепер про їжу: вона була дуже смачною в Країні кочівників. Як і життя в юртах, це такий собі намет, в якому можна жити. Я б сказала, що всім така ідея сподобалася.
Мені припало до душі оточення навкруги, і як там хто, а я б залюбки пожила тут ще рік або й кілька років. А тим, хто ще не брав участі, порекомендувала або запропонувала б, щоб і Ви можливо теж приїхали туди на кілька тижнів.
У нас є подальші плани: виставка в Києві, Кьольні та Бонні. Де можна буде подивитися наше мистецтво.
Artikel
Nomadland / Beremytske / Cologne
Adrian Wenzel, dictated
We did an artist’s residency in July 2021. The artist’s residency is called dacha_diary.
That is also a page on Instagram. Everybody could always look at it, from the Ukraine, from Potsdam and those, that are in Cologne. So, you could always see what was happening where. Like a logbook.
Many where there, in Germany (Nomadland and Cologne) and in the Ukraine (Beremytske, that’s a nature reserve).
Together we were 13 artists, men and women with Down syndrome. In the 10 days there, we did many artistic things you could say: painting, drawing, land art and lots of writing. And sometimes is helps to also take photos. You can see that in this Ohrenkuss edition.
We at Nomadland were in contact with two other locations, via zoom, with the Ukraine and Cologne. I would say every day, depending on how we had the time. Otherwise, we did it every day. The first thing we did, getting to know each other, that we were at different locations. Wolodimir Schwed speaks many languages, he translated for us.
Then we talked a lot with all the artist in the other artist’s residencies. We definitely talked a lot about what we achieved artistically. Every evening we made an exhibiton of the art that we had achieved. Apart from that, we did a lot, like going to the lake for a swim once. The Ukrainians went for a night walk and got lost.
About the food: It’s very tasty there at Nomadland. And the life in yurts, that’s a kind of tent, that you can live in. We all like it, I would say. Depending on how long you want to stay there, I like the surroundings there and would have liked to live there for a year or many years. And for those that haven’t been there, I would recommend or make the suggestion, that you maybe also want to stay there for a few weeks.
We have plans: The exhibition will be in Kiev, Cologne and in Bonn. Where you can see our art.
Wunderschöne Landschaft mit wunderschöner Kunst
Artikel
Robert Trutnaut, diktiert
Ich bin Künstler.
Das war viel Arbeit.
Ich habe viel gearbeitet im Projekt.
Ich mag das Projekt gerne.
Ich male heute noch ein perfektes Pflanzen-Projekt.
I am an artist.
That was a lot of work.
I worked a lot on the project.
I like the project.
I will still paint a perfect plant-project today.
Я – художник.
Це – багато роботи.
Я багато працював у проекті.
Мені подобається проект.
Сьогодні я ще намалюю досконалий проект з рослинами.
Natascha Seibt diktiert:
Wunderschöne Landschaft
mit wunderschöner Kunst.
Gorgeous landscape
with gorgeous art.
Чудовий ландшафт із
чудовим мистецтвом.
Valentin Radchenko, diktiert:
Ich wohne hier mit allen Freunden zusammen.
Ich bin hier in einer Künstlerresidenz.
Ich spüre: Ein Bild wird kommen.
I live here, together with a lot of friends.
I am here in an artist residency.
I am sensing: a painting will come.
Я живу тут разом з усіма друзями.
Я у художній резиденції.
Я відчуваю: буде картина.
Adrian Wenzel, diktiert:
Wichtig ist, dass wir uns gegenseitig austauschen.
Den Raptext, den haben wir auf ein Blatt Papier geschrieben.
Und dann wollte ich das noch mal auf meinen Bauch tätowiert haben.
Das Foto davon klebt jetzt am Klavier im KAT 18.
Das finde ich cool.
Important is that we are in exchange with each other.
The rap lyrics, we wrote them on a piece of paper.
And then I wanted that tattooed on my belly again.
The photo of that is now stuck to the piano at KAT 18.
I think that’s cool.
Важливо, що ми обмінюємося між собою.
Текст репу ми записали на листі паперу.
А потім я захотів витатуювати його ще раз у себе на живо-ті.
Фотографія про це наклеєна нині на фортепіа-но ательє.
На мій погляд - це круто.
Impressum
Artikel
IMPRESSUM 2021 DACHA DIARY
Ohrenkuss ...da rein, da raus – dacha diary
Ohrenkuss ...da rein, da raus. Das Magazin, gemacht von Menschen mit Down-Syndrom. Ein Projekt der downtown – Werkstatt für Kultur und Wissenschaft gGmbH.
Chefredaktion: Dr. Katja de Bragança
Redaktion: Anne Leichtfuß
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Die deutsch-ukrainische Künstler*innenresidenz dacha diary fand im Juli 2021 statt. Teilgenommen haben 13 Künstler*innen mit Down-Syndrom. Unser Logbuch kann man auf Instagram ansehen: www.instagram.com/dacha_diary
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Teilgenommen haben: Ohrenkuss, Bonn, Atelier normalno, Kiew und Kunsthaus KAT18, Köln
Kunst und Text: Angela Fritzen, Genia Golubenzev, Anna Litvinova, Jeanne-Marie Mohn, Valentin Radschenko, Nico Randel, Daniel Rauers, Anna Rossa, Anna Sapon, Natascha Seibt, Sasha Stechenko, Robert Truttnau, Adrian Wenzel
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Alle Texte sind von den Autor*innen selbst verfasst worden. Sie wurden handgeschrieben, am Computer selbst geschrieben oder diktiert. Die Texte wurden auf Deutsch, Russisch und Ukrainisch erstellt und dann übersetzt. Die Beiträge sind nicht zensiert oder korrigiert worden.
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Assistenz (Alltag, künstlerisch und Schreiben):
Clara Bellebaum, Lena Beuth, Katja de Bragança, Peri de Bragança, Bogdan Bunchak, Camillo Grewe, Linneah Heiermann, Tobias Huschka, Thea Jacob, Katya Libkind, Anne Leichtfuß, Jürgen Paschen (Technik), Jutta Pöstges, Wenzel Rehbach, Valeria Tarasenko, Timur Tkachenko, Stanislav Turina, Ryba Werner
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Foto: Britt Schilling www.brittschilling.de
Übersetzung ins Englische: Maria de Bragança, www.mnop-collective.info
Übersetzung ins Ukrainische: Wolodymyr Schwed, schwed.w@gmail.com
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DANK an das Goethe Institut Ukraine für die inspirierende Kooperation.
DANK an das Auswärtige Amt für die Finanzierung.
DANK an Wolodymyr Schwed für die einfühlsame Übersetzung.
DANK an den Landesvater Nomadenland, Matthias Michael – www.nomadenland.de
„Das mit dem Essen: Es ist sehr lecker dort im Nomadenland. Und das Leben in Jurten, das ist wie eine Art Zelt, wo man drin wohnen kann. Wir alle finden das gut, würde ich mal sagen. Also je nachdem, wie lange man da bleiben will, ich finde die Umgebung dort schön und hätte gerne ein Jahr oder viele Jahre dort gewohnt. Und ich würde für die, die noch nicht dabei waren empfehlen, oder als Vorschlag zu machen, dass Ihr vielleicht auch dort bleibt für ein paar Wochen.“
(Adrian Wenzel, diktiert)
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© Urheberrecht: 2021 downtown – Werkstatt für Kultur und Wissenschaft gGmbH, alle Rechte vorbehalten.
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Ohrenkuss ...da rein, da raus erscheint halbjährlich als gedrucktes Magazin. (ISSN 1439-5118)
Ohrenkuss Redaktion:
Dorothea-Erxleben-Weg 28
D-53229 Bonn
Tel.: 0049 - 228 - 386 23 54
E-Mail: info@ohrenkuss.de
Bestellungen: bestellung@ohrenkuss.de
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Geschäftsführung: Dr. Katja de Bragança
Lektorat: Peri de Bragança
Vertrieb und Leser*innenservice: Karin Klapperich
Gestaltung: Maya Hässig, Köln. www.maya-haessig.de
Ohrenkuss-Website: Webjazz, Stralsund www.webjazz.de
Druck: Druckhaus Süd, Köln. www.druckhaus-sued.de
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Ohrenkuss ist werbefrei und unabhängig. Spenden sind herzlich willkommen.
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