Intro
Ausgabe 14: Jenseits von Gut und Böse
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Was ist gut?
Artikel
Peter Keller, handgeschrieben
Wenn man gesund ist. 30 Jahre mit Peter Rüttimann.
Artikel
Judith Klier, handgeschrieben
Für mich gut. Sehr viel sogar im Leben. Dar zu sehen nicht sehr viel zu streiten und nicht Böse zu uns sein. Das ist nicht gut. Gut sein ist für mich frieden und gut zu sein. In den die Familie zu Klücklich sind und nicht zu viel zu streiten. Das ist für mich wichtig. Das die Familie gut aufeinander vertrauen mit Liebe. Gut für uns die Freunde hat. Das man auch sehr viel Zeit mit sich trägt. Das Gute bedeutet für mich eine besondere. Mit den in guten Händen ist und sich nicht mehr las lest. Das ist gut gut. Ist es schön für zusammen sien und immer für einander und füreinander da sein. Im Leben gut geht.
Quote
Gut ist Bett abziehen.
Karoline Spielberg, handgeschrieben
Artikel
Weitere Texte finden Sie im Ohrenkuss-Magazin Nr. 14: GUT UND BÖSE
Was ist böse?
Artikel
Peter Keller, diktiert
Wenn man nicht tut, was man tun soll. Wenn sie mich antreiben und sagen: Jetzt ist fertig.
Artikel
Susanne Kümpel, diktiert
Schlange. Die Schlange ist böse. Dann schleicht sie auf der Erde und versuchen den Baum zu klettern. Die Schlange ist giftig und die Leute erschrecken sich immer. Ich kriege Gänsehaut. Die Schlange sucht Freiheit, weglaufen kann.
Artikel
Christoph Dapper, diktiert
Irak Krieg. Banküberfall. Mord. Rauschgift. Nazis mit Glatzkopf und Steine werfen.
Verbrechen
Artikel
Svenja Giesler, handgeschrieben
Man kann mit dem messer in die pulsadern rein rammen. Und mit dem messe rann man auch mal verletzen. Aber auch mal sehr blutig verletzen.
Artikel
Jule Müller, diktiert
Tod Angst. Umbringen: Spritze. Messer. Scharfes Messer. Pistole. Fenster kaputt. Pistole 3x. Scharfes Messer. Blut ist heiße Krimi.
Artikel
Marc Lohmann, handgeschrieben
Beim Einbrechen erwicht geworden ist. Am haus Kaput Durch den Fensterscheiben. Liegt blut Bad rum gechmiert. Dann mit der Waffe kugel im kopf. Getötet umgebracht hat. Einfach so druchgedred.
Artikel
Karoline Spielberg, diktiert
In Werkstatt in Hersel eingebrochen – in Halle 2.
Zwei Täter – mitten Nacht eingebrochen.
Alarmanlagen gibt auch. Cool man.
Artikel
Angela Fritzen, diktiert
Wenn ich als Täterin erwischt werde, als Bankräuberin würde ich den Waffen dann nehmen und die Maske vor mein Gesicht tun. Und ich werde die anderen Leute fragen, ich habe den Sack und möchte bitte mein Geld haben. Und danach verschwinde ich. Woanders hin. Würde ich dann den ganzen Laden verkaufen. Ich würde denn mit mein Geld in Urlaub fliegen. Nach Ägypten. Ich würde das ganze Geld ausgeben, aber nicht alles. Ich würde zum Beispiel Klamotten kaufen wollen und schicke Schuhe, schicke Mütze und Kleid anziehen, wie Models! Wenn ich mit mein Geld mache, würde ich gerne mal zum Museum gehen und angucken. Gucke die Figuren an. Wenn ich mit mein Geld umgehen kann, würde ich meine Familie zum Essen einladen. Und die ganze Ohrenkuss Team natürlich auch.
Polizei
Artikel
Julia Bertmann, handgeschrieben
Der Ohrenkuss hat viele Wochen mit der Polizei zusammengearbeitet. Die Polizisten mit Uniform haben auch eine Waffe. Zum schießen üben müssen sie regelmäßig in den Schießkeller. Wir waren auch im Schießkeller.
Die Polizei hat auch Suchhunde, sie können gefährliche Drogen finden. Den Polizei-Präsidenten von Bonn haben wir auch befragt. Er fährt sogar regelmäßig mit den Polizisten im Streifenwagen durch Bonn. Er ist der Chef von den Polizeibeamten und heißt Herr Albers. Er sagt: Böse ist: Sich nicht vertragen. Sich hauen. Gut ist: Friedlich zusammen leben. Sich nicht wehtun.
Zum neuen Heft „GUT UND BÖSE“ war Robert Scholten von der Polizei bei uns in der Redaktionssitzung.
Die Polizei ist gut, weil Sie das schlimmste verhindert, Sie fängt Diebe und Verbrecher, Sie sorgen für Frieden, wenn welche eine Rangelei haben, die Polizei regelt den Verkehr damit es keinen Autounfall gibt, Sie geht durch die Stadt, weil es so viele Penner gibt.
Es gibt Polizisten für die Autobahn, für die Stadt und für die Verbrecher. Die Polizei ist gut weil Sie hilft. Sie zeigt I – Männchen, wie man über die Straße geht und früher hat Sie Sankt Martin gespielt. Aber jetzt hat die Polizei keine Pferde mehr. Die Polizei hält auch Konferenzen genau wie „OHRENKUSS“. Die Stau – Meldungen gibt die Polizei an das Radio weiter. Die Polizei ist gut für die Menschen, weil Sie hilft.
Angst
Artikel
Angela Fritzen, diktiert
Die Angst ist scheiße.
Wenn man einer ärgert über mein Aussehen.
„Wie sieht Du denn aus!“
Daß ich Down-Syndrom hab.
Ich fühle mich scheiße.
Mich denn ablenken lassen.
Ich würde mich ablenken lassen.
Wenn ich denn Basketball spiele.
Dann würde ich mich ablenken lassen.
Nach dem Sport fühle ich mich sehr gut und fit.
Oder nochmal ablenken lassen.
Daß ich Saxophon spielen kann.
Daß ich mich dann ablenken lasse.
Dann fühle ich mich viel besser.
Ich würde mich zu Entspannung ablenken lassen.
Mit den Mandalas zu malen.
Die sind groß und klein.
Daß ich mich viel besser fühle.
Ich würde mit Dir denn und mit meiner Freundin Eisessen gehen wollen.
Eine Ablenkung.
Ich würde mich ablenken lassen.
Für mich würde ich drei Kugeln bestellen.
Zitrone, Banane und Vanille.
Dann fühle ich mich fit!
Ich würde mich mehr bemühen, zu lachen.
Mich ablenken zu lassen.
Danach fühle ich mich gut.
Buchenwald
Artikel
Julian Göpel, diktiert
Das war früher ein Konzentrationslager gewesen. Der Hitler hat auch was Schlimmes gemacht. Er hat die Leute vergast, vergiftet und verbrannt in diesen Baracken.
Die SS haben die Leute nur verprügelt und zu den Lagern gebracht mit den Zügen.
Die Züge waren aus Holz. Da waren gar keine Stühle und Bänke drin. Da war auch nichts drin gewesen.
Da waren ganz viele Leute drin gewesen, auch Männer und Jugendliche, aber gar keine Frauen.
Die wurden in Gruppen eingeteilt.
Artikel
Veronika Hammel, diktiert
Muss ein schreckliches Gefühl hier sein, hier auszusteigen. Und dass sie gezwungen worden sind ins Lager zu gehen. Und dass sie die immer geschlagen haben. Und dass sie wenig gekriegt haben zu Essen und zum Trinken.
Artikel
Carina Kühne, diktiert
Wenn die keinen Namen hatten, dann hatten die den einfach Nummern gegeben. Ich glaube schon, dass man die KZ-Häftlinge nennen kann. KZ-Häftlinge ist eine Abkürzung. Richtig heißt es Konzentrationslagerhäftlinge. Die da eingesperrt worden sind, das waren auch Juden, Homosexuellen, Sinti und Roma, politische Gefangene. Vielleicht haben sie die da auch gezwungen, dass die in dem Konzentrationslager sind, denke ich. Ich glaube, dass der Hitler sie in die Konzentrationslager eingesperrt hat. Der Hitler hat sich selbst getötet und danach seinen eigenen Hund. Und ich denke auch, dass der Hitler auch der Führer war für die anderen Leute und dass die Leute dann nur Befehle ausgeführt haben für den Hitler. Wenn er gekommen ist, dass die Leute dann gegrüßt haben.
Artikel
Veronika Hammel, diktiert
Wenn ich damals gelebt hätte, dann hätten die mich auch weggenommen, weil der Hitler keine behinderten Kinder gemocht hätte. Der hätte mich dann auch getötet. Meine Eltern und ich waren miteinander im Kino, dann haben wir diesen Film angeschaut, "Den Untergang". Da war mir auch ein bisschen blass.
Wir waren auch bei einer Führung in Nürnberg, da hat die im Museum erzählt, dass der Hitler kleine Kinder gestreichelt haben, weil er gerne kleine Kinder mag.
Aber er mochte keine behinderten Kinder.
Artikel
Julian Göpel, handgeschrieben
Ich bedanke mich da drüber das die viele Arbeit geleistet haben.
Ich bedanke mich dar drüber dass endlich der Krieg zu ende geht.
Und ich gebe ihnen Frieden.
Amen.
Impressum
Artikel
Ohrenkuss …da rein, da raus – Jenseits von Gut und Böse
Das Magazin, gemacht von Menschen mit Down-Syndrom.
Ein Projekt der downtown – Werkstatt für Kultur und Wissenschaft.
Projektleitung: Dr. Katja de Bragança
Das Redaktionsteam: Angela Baltzer, Julia Bertmann, Angela Fritzen, Svenja Giesler, Julian Göpel, Verena Günnel, Michael Häger, Susanne Kümpel, Björn Langenfeld, Marc Lohmann, Jule Müller, Antonio Nodal, Karoline Spielberg, Tobias Wolf, Gertrudis Zimmermann
Die Außenkorrespondenten: hristoph Dapper, Aladdin Detlefsen, Hermine Fraas, Patrick Görres, Christiane Grieb, Daniela Hansen, Veronika Hammel, Moritz Höhne, Julia Keller, Peter Keller, Judith Klier, Silvia Jasmin Krüger, Carin Kühne, Mirco Kuball, Romy Reißenweber, Anna Ring, Peter Rüttimann, Anna Maria Schomburg, Martin Weser, Andrea Wicke, Sarah Woods
Chefredaktion: Dr. Katja de Bragança
Muse und Assisentin von Katja de Bragança: Susanne Ritz
Schreibsassistenz: Susanne Hiller, Gedion Hoscheidt, Marcus Jauer, Manfred Kirschbaum, Nele Lüpertz, Martin Thelemann, Rosanna D’Ortona, Susanne Ritz
Finanzen: Dr. Bärbel Peschka
Aboverwaltung: Regina Heinen
Unterstützung im Büro: Katja Melzner
Hilfe mit der Software: Ralf Niemann
Lesetraining: Gaby Pochert, Bonn
Musik bei der Lesung am 30.01.2005: Mr. Knister, Köln
Pressesprecherin Ohrenkuss: Julia Bertmann
Öffentlichkeitsarbeit: muehlhaus & moers kommunikation gmbh, Köln. www.muehlhausmoers.de
Buchenwald Exponate: Maria de Bragança, Melbourne
Fotos: Michael Bause, Köln (S. 10-14, 17, 18), alle anderen Fotos: Katja de Bragança, Bonn
Konzeption und Gestaltung der gedruckten Ausgabe: Maya Hässig, luxsiebenzwo, Köln. www.maya-haessig.de
Druck: Druckhaus Süd, Köln
Gestaltung der www.ohrenkuss.de Seite: Magnus Neumeyer, Bonn. www.stijl.de
Relaunch der www.ohrenkuss.de Seite mit weitgehender Barrierefreiheit: Tomas Caspers, Much. www.tomascaspers.de
Realisation der www.ohrenkuss.de Seite: Manfred Kirschbaum, St. Augustin und Silvan Rehberger, Freiburg. www.youngbrain.com
Danke für das Vertrauen: Rikola-Gunnar Lüttgenau. Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora
Danke für den Glauben an eine bis dahin unbekannte Realität: Prof Dr. Dr. Heinz Schott, Medizinhistorisches Institut Bonn
Danke für Zuversicht und Unterstützung: Prof. Dr. Gesa Schwanitz, Institut für Humangenetik Bonn
Alle Texte sind von den Ohrenkuss-Autoren erstellt worden (selbstgeschrieben oder diktiert). Die Beiträge sind nicht zensiert oder korrigiert worden. Erklärungen sind in kursiver Schrift eingefügt. Alle Textrechte liegen bei Ohrenkuss.
Das Magazin Ohrenkuss …da rein, da raus ist 1998 im Rahmen eines durch die Volkswagen-Stiftung geförderten Forschungsvorhabens an dem Medizinhistorischen Institut, Bonn entstanden. Seit 2002 ist das Magazin Ohrenkuss ein Projekt der downtown – Werkstatt für Kultur und Wissenschaft www.downtown-werkstatt.de
Redaktions- und Bestelladresse:
Ohrenkuss
Friedrich-Breuer-Straße 23, D-53225 Bonn
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Ohrenkuss …da rein, da raus erscheint halbjährlich als gedrucktes Magazin (ISSN 1439-5118) und als online-Ausgabe: www.ohrenkuss.de
Preis ab 2004: Einzelheft EUR 10,00, Abonnement EUR 18,00 im Jahr (inkl. Porto und Versand), Sendungen ins Ausland werden gesondert berechnet. Das Abonnement kann jederzeit gekündigt werden.
Das Projekt Ohrenkuss kann durch eine Spende untersützt werden: Behinderten Gemeinschaft Bonn. Konto 329 260 81 Sparkasse Bonn, BLZ 38050000, Stichwort: Ohrenkuss.
Themen der nächsten Ohrenkuss Ausgaben:
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