Intro
Ausgabe 27: Weil ich es kann
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Wolle-Workshop
Artikel
Anna Maria Schomburg, handgeschrieben
Zuerst haben wir die Schafe geschoren, jeder bekam ein Schaf und
hat dann die Wolle im Sack vertauscht!
Danach betrachteten wir uns die Wolle und vergliechen sie; schwarze
und weiße Wolle! Dann wurde die Wolle gekämmt auf einem
Wollkamm! Dann sponnen wir die Wolle auf einer Spindel; einer
hielt die Spindel und der andere konnte drehen immer zu zweit und
immer abwechselnd!
Dann wurde Die Wolle im warmen Wasser gewaschen! Dann haben
wir die Wolle aufgefädelt! Dann gabs Mittagspause und die Wolle
wurde verbrühmt und anschließend zu einem Knöl verwickelt!
Daraus erstand die Schafwolle! Dann wurde gestrickt und der
Pullander für Matteo fertiggestrickt, dann gab es die Anprobe!
Jetzt gibt’s Kaffee und Schafe melken und Milch und Käseprobe!
Abends grillen noch die Ohrenküssler. Ich (Anna), Björn, Martin und
Daniel arbeiteten zusammen.
Artikel
Daniel Rauers, diktiert
Das gefällt mir (lila Wolle).
Ich habe es im Fenster gesehen, das hat Björn gesehen.
Ich habe alles gesehen.
Lila ist meine Lieblingsfarbe.
Ich habe mir die Regale angeschaut.
Andere Seite auch alles angesehen.
Das ist grau, das schwarz.
Stricken war gut.
Metermaß gesehen.
Abmessen, 12,5 cm.
Das grüne habe ich gesehen.
Strickkurs hat mir ganz gut gefallen.
Ich habe es mir so vorgestellt.
Erwachsen: Theorie und Praxis
Artikel
Martin Weser, handgeschrieben
Mit 18 wird man erwachsen: der wird groß und weiß was sich gehört.
Es gibt viele Leute erwachsen sind. Dann wird er selbstständlich.
Artikel
Verena Günnel, diktiert
Ich habe eine Postfach und da klebe ich gleich meinen Namen drauf und dann nebendran
wo die Klingel ist. Kurz und knapp: Verena Günnel.
Artikel
Judith Klier, selbst am Computer geschrieben
Mit 18 ist man schon erwachsen werden dann kann man schon was machenn was er will weil man schon groß ist im selbts zu entscheidenhat wasman so im lebeen hat.
Für mich bedeutet das erwachsen sein ein fach vernatwortlich zu sein auch wenn man älter istwenn man auf passen tut da muss man wir schon auf jemand noch nicht gehen kann in den wir helfen können wo man such helfen läßt das gehört zum erwachsen sein da zu.
Es ist mit 30 jahren fühlt mich schon sich erwachsen an in dem man sich sehr gut fühlt in dm ich einfach mit 30Jahren alleine Wohnen das gehört eigentlich zum Erwachsen sein wenn man behindert ist hat man auch eine betreuerin hat zur Unterztüzung dabei ist ist um zu helfen das fühle ich im Herzen und das ist schön.
Ich bin schon mit 30 jahre da ist man schon erwachsen das man auf kinder aufpassen kann und das man auch eine große junge frau ist das man auch so wie die Eltern älter werden und das gehört zum erwachsen werden da zu.
Es ist alles anders da geehört eine eigene Whonung Schulabschiuss Abitur und eine Ausbildung zu einer Arbeit in dem du mal eine richtige Arbeit gefunden hast das gehört zum erwachsen sein da zu da benötige ich keine eltern d zu.
Artikel
Weitere Texte finden Sie im Ohrenkuss-Magazin Nr. 27: WEIL ICH ES KANN.
Was ich kann und was ich können möchte
Artikel
Björn Langenfeld, diktiert
Ich kann waschen, Wäsche waschen. Ich kann Boden putzen. Zimmer sauber putzen, Staub saugen. Bad putzen. Toilette putzen.
Warum ich mache? Besuch.
Artikel
Svenja Giesler, handgeschrieben
Was will ich noch lernen? Pünktlichkeit. Das ich pünktlich mit dem Vertigmachen anfange und pünktlich aufhöre das ich pünktlich erschiene unten und das ich pünktlich rauskomme und das wir rechtzeitig fahren auch. Das ich fahrkarten besser lessen kann.
Artikel
Michael Häger, diktiert
Ich kann selber rasieren und waschen.
Ich kann mein Bett machen und Musik hören. Rock`n`Roll.
Ich denke was nach, alleine machen.
Boxen. Männer sind stärker als Frauen.
Männer kann Theater spielen.
Männer kann singen.
Artikel
Anna-Lotta Mentzendorff, handgeschrieben
Für mich ist Selbstständigkeit dass man alleine aufpassen muss, dass man genuck Trinkt, dass man sich gesund Ernährt, dass man Duscht, dass man viel in der Schule lernt, damit man später ein Beruf hat.
Selbstständigkeit ist auch, alleine auf sich selbst aufpassen und nich die Tür auf machen wenn ein fremder Mensch davor steht.
Ich mache viel selbstständig: Morgens stehe allein auf und suche mir meine Klamotten zusammen, die ich halt mag. Dann gehe ich zur Schule. Nachmittags übe ich mein Instrumete, habe ich Cirkus-Training, Schaukle oder lese mein Buch weiter. Und wenn ich Zeit habe veraprede ich mich.
Ich würde gerne allein einkaufen. Dann kaufe ich mir Brötchen zum Frühstück und kaufe mir Sonnenblumen für mein Zimmer und einen neun Kleiderschrank und noch ein Brautkleid und ein neues Ausklap-Bett und neue Lampen auch ein Telefun. dann habe ich endlich ein Jugendzimmer.
Artikel
Daniel Rauers, diktiert
Wollte gerne in Köln wohnen, alleine.
Ich schaff das schon.
Viele Menschen.
Mitgefühl und Trost
Artikel
Tobias Wolf, diktiert
Es war einmal ein Junge irgendwo in Japan, einfach irgendwo. Der Junge hieß MiPang oder so ähnlich, der seine Familie in dem schrecklichen Erdbeben verloren hatte, der durch ein Wunder seine Bekannten von der Familie zufällig gefunden hat, die ihn dann übernommen
haben für sein weiteres Leben. So was nennt man auch ein Trost-Paket.
Zum Trost würde ich ihm Sachen für die Schule schicken, was er so braucht. „Schade, dass du deine Familie verloren hast. Ich weiß, dass dies hart ist. Das ist mein Beileid.“ Das würde ich so in den Brief schreiben.
Artikel
Horst Kolbitz, diktiert
Paket von Horst.
Kartoffeln und Bockwurst.
Erbsen und Möhren. Dann gut.
Hinterher Eis drauf und Eierlikör.
Dann besser wieder.
Artikel
Tobias Wolf, diktiert
Wenn ich traurig bin, hoffe ich, dass es mir in der Zukunft wieder besser geht. Als Trost-Paket würde ich sagen, dass ich wieder mit neuer Kraft wieder aufwärts gehen kann. In dem Paket ist meine Lieblingsschokolade, die ich früher immer gegessen habe, die Kinderschokolade und die Ohne gleichen Kekse.
Nach dem Trösten geht es mir wieder gut. So ist das mit dem Trösten.
So geht das
Artikel
Überstunden
Julian Göpel, diktiert
Bohrmaschine: Mit der Bohrmaschine macht man Löcher rein und man baut Möbel rein in den verschiedenen Räumen: zum Beispiel Archiv, in Büroabteilungen und so weiter. Da bin ich der Experte-die Augen können nicht lügen. Es geht schneller mit der Bohrmaschine. Man braucht natürlich auch einen Akku. Dann tut man einen Dübel rein, Nägel, und dann können da die Schränke aufgehangen werden. Und die Bilder.
Reparaturen sind länger als die Arbeitszeit – das sind Überstunden.
Artikel
Kofferpacken 1
Antonio Nodal, diktiert
Koffer aufmachen: Bademantel holen, Zahnbürste, Zahnpasta, Turnschuhe, Strümpfe holen, Hose, Badehose, meine Pullover, alle Sachen ich selber machen.
Ich packe ein: Unterhemd, Strümpfe, Handtuch, Pullover, Unterhose, Zahnbürste, Zahnpasta, Bademantel.
Mission Mars
Artikel
Dorothee Reumann, diktiert
Diesem Weltraum ist groß; ich liege diesem Raum diesem Welt sehen Weltraum und so schön die Weltraum; die Weltraum ist dunkel, leuchtet am Himmel, ganze Welt ist so schön. Weltraum möchtest wunderbar sein: Leuchtet am Himmel Sonneschein, hell Wolken und
habe schönen liegen; liegen, eingeschlafen, diesen Lied diesem Umwelt. Umwelt hat diese leuchtet Häuser, Autos, Lichter; alles dunkel, alles Leute sehen die Dunkeln, Weltraum ist hell, hell und klar, wie die Leute morgens früh sehen können und die Dunkelheit ist die
Liebe für die Gefühl das ist dunkel, Licht, Kerzeschein und wunderbar.
Ich hab im Urlaub geflogen, ganze Welt gesehen, im Dunkeln. Dunkel Pulli, dunkel T-Shirt, helle T-Shirt, weiße T-Shirt, rote T-Shirt, rote Hose. Eingeschlafen. Schläft alles, denke ich; ich träume. Wie die Romantik, helle Blumen und die so immer scheinen; ist wunderbar.
Ich fliege im Himmel, ich fliege Himmel, hoch: Meer. Hoch im Himmel schein; ich liege im Himmel. Tod und Schein. Und die Liebe auch. Und alles ist gut. Ich träume, ich träume meine Familie, ich träume meine Freunde; ich träume meine Freund.
Diesem Koffer packe ich diese Weltraum: hell und dunkel.
Artikel
Nora Fidler, diktiert
Käse. Im Mars sind, wo man auf dem Mond ist: Fühlt sich so an wie felsig, steinig, aus Fantasie seh so aus wie Berge Zucker. In den Weltraum nehme ich mit, was Astronauten immer dabeihaben: Lupen.
Wenn ich in den Rakete einsteige und abheb, fühle ich mich so eingeengt; in dem Rakete ist drin Hebel, Knöpfe, so Art Fern bedienung, so ähnlich wie ein Playstationspiel in der Rakete, eigentlich ist das ein Spielszeug, das alles sieht sehr witzig und sehr lustig aber auch richtig
gefährlich ist es wenn man auf den roten Knopf drückt. Probesteine zum Untersuchen, Stereokope zum Experimente und alles was dazugehört. Kleine Kieselsteine.
Artikel
Verena Günnel, diktiert
Werkzeug: Ich nehm was mit auf den Mars als Werkzeug und das ist: Die Säge und Hammer und Nägel, weil ich gerne bauen will. Ich möchte gerne ein Bett bauen mit Holz und
deswegen muss ich kontrollieren, wie das fest ist mit Nägeln, Hammer und Leisten. Wenn das Bett fertig ist mit alles, dann lege ich mich hin und dann ruhe ich mich aus.
Ich finde das nicht blöd, ich finde das sehr gut, wie ich das Bett gemacht habe.
Impressum
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Ohrenkuss …da rein, da raus – WEIL ICH ES KANN
Das Magazin, gemacht von Menschen mit Down-Syndrom.
Ein Projekt der downtown – Werkstatt für Kultur und Wissenschaft.
Chefredaktion: Dr. Katja de Bragança
Redaktionsassistenz: Peri de Bragança und Anne Leichtfuß
Die Bonner AutorInnen: Angela Baltzer (32), Angela Fritzen (37), Svenja Giesler (31), Julian Göpel (27), Verena Günnel (24), Michael Häger (39), Horst Kolbitz (58), Björn Langenfeld (36), Marc Lohmann (31), Antonio Nodal (36), Anna-Lisa Plettenberg (17), Daniel Rauers (18), Johanna von Schönfeld (20), Karoline Spielberg (42), Paul Spitzeck (17), Marley Thelen (19) und Martin Weser (27).
FernkorrespondentInnen: Julia Bertmann (30), Lars Breidenbach (35), Dominic Edler (28), Claudine Egli (40), Sarah Eibensteiner (22), Nora Fiedler (22), Veronika Hammel (35), Christian Janke (30), Judith Klier (30), Teresa Knopp (16), Anna-Lotta Mentzendorff (16), Katharina Müller (27), Achim Reinhardt (43), Dorothee Reumann (22), Anna-Maria Schomburg (29), Maria Trojer (23), Verena Elisabeth Turin (31) und Tobias Wolf (32)
Schreibassistenz: Kim Beard, Daniela Chmelik, Sara Czincoll, Jens Olaf Hombeck sowie eine Reihe von Unterstützerpersonen vor Ort.
Geschäftsführung: Dr. Bärbel Peschka und Dr. Katja de Bragança
Finanzen und Lektorat: Dr. Bärbel Peschka
Vertrieb und Leserservice: Karin Klapperich und Anne Leichtfuß
Fotos: Swetlana Gasetski, www.swetlanagasetski.com, Katja de Bragança (Seite 31)
Gestaltung der gedruckten Ausgabe: Maya Hässig, luxsiebenzwoplus, Köln. www.maya-haessig.de
Von den AutorInnen bearbeitete Fotos (S. 29): Bildband SINAI HOTELS, Haubitz+Zoche, Fotohof edition 2006
Druck: Druckhaus Süd, Köln. www.druckhaus-sued.de
Gestaltung der www.ohrenkuss.de Seite: Magnus Neumeyer, Köln. www.stijl.de
Softwareberatung: Ralf Niemann, Bonn. www.redlabs.net
DANKE für die Gastfreundschaft und fürs flotte Schafescheren: Hof Farrenau, www.mudenbach.de, Peter Deimling, 57614 Mudenbach / Schäfer: Michael Kitsch / Käsefachfrau: Martina Müller / Küchenfee: Ingrid Mayr-Failke
DANKE für den Strickworkshop: Schafgabe Bonn, Regina Heinen, www.schafga.be
Danke für das Bestricken lassen: Matteo Zandegiacomo und sein Opa Jürgen Paschen
DANKE für das Interview und den Nähworkshop: Astrid Tomkowitz, www.amano-bonn.de
Alle Texte von den Ohrenkuss-AutorInnen sind von ihnen selbst erstellt worden (handgeschrieben, auf dem Computer selbst geschrieben oder diktiert). Die Beiträge sind nicht zensiert oder korrigiert worden. Erklärungen sind in kursiver Schrift eingefügt.
Das Magazin Ohrenkuss ist ein Projekt von downtown – Werkstatt für Kultur und Wissenschaft.
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Redaktion: Ohrenkuss, Friedrich-Breuer-Straße 23, D-53225 Bonn, Tel.: 0228 – 386 23 54, Fax: 0228 – 386 25 87, E-Mail: info@ohrenkuss.de
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Ohrenkuss …da rein, da raus erscheint halbjährlich als gedrucktes Magazin (ISSN 1439-5118) und als online-Ausgabe: www.ohrenkuss.de